BÄM! – What?????
Der Name ist Programm. Das klingt wie ein lauter Knall- und ja, das ist es auch. Hier bekommt man ordentlich was auf die Ohren! Der Beat der verschiedenen Trommeln hämmert sich seit dem Schuljahr 2017/2018 in den Gehörgang eines jeden Kindes aus der Klasse 5a. Wir haben nämlich das Privileg, jeden Mittwoch die DrumLine-Schule BÄM! in der Fedicinstraße aufzusuchen. Dieses Projekt wird im zweiten Halbjahr 2017/18 vom Senat finanziert, wofür wir sehr dankbar sind.
…und um es vorweg zu nehmen: JA, das muss so laut!!!!
Unter der Schirmherrschaft des bekannten Musikers Peter Fox wurde diese Drumschool 2014 gegründet und darf sich als die erste Akademie für die „Marching Drums“ nach amerikanischen Vorbild bezeichnen. Durchgeführt wird dieses ambitionierte Projekt von Peter Fox´ Schwester Verena Krajewski und dem Amerikaner Bryan Little. Beide sind mit Herzblut dabei und versuchen, die 26 Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse mit einstudierten Tanzeinlagen und Trommelstücken in die herausfordernde Art des Showtrommelns einzuführen.
Dies ist gar nicht so einfach, denn die Trommeln müssen während der Showeinlagen vor dem Bauch getragen werden. Gerade am Anfang schmerzten bei vielen Kindern die Schultern durch das Gewicht der Trommeln, aber das Durchhaltevermögen wurde belohnt, und mittlerweile werden die schweren Instrumente mit Stolz während der Proben vor sich hergetragen.Alle haben nämlich ein gemeinsames Ziel vor Augen: Wir wollen eine Showeinlage während der alljährlichen Verabschiedung der sechsten Klassen auf die Beine stellen.
Bis dahin ist noch das ein oder andere Musikstück samt Tanzeinlage einzuüben – und das ist eine wirkliche Herausforderung.
Denn etwas Wichtiges haben wir hier schon gelernt: Das Spielen in der großen Gruppe muss ganz genau geplant werden, damit jeder weiß, wo er stehen muss, wann sein Einsatz kommt und welche Tanzschritte gefordert sind. Die Herausforderung besteht darin, auf sich selbst und die Mitspieler zu achten und sich in der Gruppe als Teil des ganzen Ensembles zu begreifen. Es geht nicht darum, plötzlich schneller oder lauter zu spielen, um aus der Gruppe herauszustechen. Nein, es geht darum, ein Zusammengehörigkeits– und Verantwortungsgefühl für die Gruppe zu entwickeln, in der jeder eine wichtige Rolle einnimmt und jeder Rücksicht nehmen muss. Es dauerte zwar eine Weile, bis diese Erkenntnis bei den Schülerinnen und Schülern angekommen bzw. von ihnen verstanden wurde, doch jetzt sieht man den wohlverdienten Erfolg dieser mühevollen Arbeit:
Jeder ist darauf bedacht, dass das Zusammenspiel funktioniert.
Nun fragt man sich vielleicht, was das mit Schule zu tun hat!? Nach dem, was wir dort erleben, können wir darauf mit einem Wort antworten: ALLES.
Denn auch im Schulalltag wollen wir erreichen, dass die Kinder sich als Gruppe begreifen und zusammenhalten. Durchhaltevermögen, Rücksichtnahme und Einfühlungsvermögen sind hier genauso wichtig wie beim Showtrommeln. Wer akzeptiert, dass er ein Teil des Ganzen ist und mit zum Gelingen einer guten Schulgemeinschaft und eines positiven Klassenklimas beitragen kann, der kommt gerne zur Schule und kann auch besser lernen.
In diesem Sinne werden wir uns weiterhin jeden Mittwoch die Trommeln umschnallen und daran arbeiten, unser Programm für die Verabschiedung der Sechstklässler zu einem für alle Beteiligten grandiosen Erlebnis werden zu lassen.
Noch ein kleiner Tipp am Rande: Wer sich dieses Spektakel anschauen möchte, ist gut beraten, Ohrenstöpsel zu benutzen, denn eines ist ganz sicher: Es wird laut! Eben typisch BÄM!
S. Jacobi, Klassenlehrerin der 5a, Jan 2018